Bochum - Radverkehr - Route "Durch den Bochumer Osten"

Die Radrunde durch den Bochumer Osten kombiniert möglicherweise Altbekanntes wie den Ruhrtalradweg, die Springorum- und die Lohtringentrasse mit den bisher noch weniger stark frequentierten Wegen des Parkway EmscherRuhr und der bisher hauptsächlich Eingeweihten oder Ortsansässigen bekannte Verbindung vom Ruhrtal direkt hinauf nach Weitmar Mark.

Als Startpunkt wurde der Ümminger See gewählt, grundsätzlich kann die Tour aber überall begonnen werden. Am besten fährt es sich im Uhrzeigersinn. Mit dieser Lösung befindet sich der deutlichste Anstieg noch relativ zu Beginn der Tour bzw. nach einer längeren Einroll- und/oder Erholungsphase auf dem Ruhrtalradweg.

Die Tour führt durch wechselvolle Landschaften: Die ehemaligen Bahntrassen bieten heute Fahrkomfort abseits des Straßenverkehrs - obwohl sie mitten durch die Stadt führen. Vom Bochumer Norden kommend bewegen wir uns dann die meiste Zeit außerhalb der bebauten Bereiche. Hier verknüpft der Parkway EmscherRuhr die Harpener Teiche mit dem Ümminger- und dem Kemnader See sowie mit den Ölbach-Mündungsteichen. Auf der Fahrt kann der Eindruck entstehen, dass die Tour einerseits durch die Industriegeschichte geprägt ist und andererseits durch „wilde“ Natur. Bei näherer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass auch die Gewässer, die wir erfahren, Zeugnisse der Montanindustrie und vollständig Zivilisations-bauten sind: Der Kemnader See, der heute eine Selbstverständlichkeit und beliebtes Naher-holungsgebiet ist, wurde erst 1976 angelegt, erst 1980 war der See gefüllt. Die Ölbach-Mündungsteiche dienen der Verbesserung der Wasserqualität – sie werden sowohl durch den Ölbach selbst als auch aus der Kläranlage Ölbachtal gespeist, in der Bochumer und Wittener Abwässer geklärt werden. Die Harpener Teiche und der Ümminger See wurden angelegt um Grubenwasser der benachbarten Zechen aufzufangen. Diese Funktion erfüllen sie auch heute noch - lange, nachdem die Zechen stillgelegt wurden. Die vorhandenen Stollen müssen weiterhin vom Grubenwasser freigehalten werden. An den Harpener Teichen ist dies im nördlichen Bereich des Teiches noch deutlich zu sehen – dort ist das einströmende Grubenwasser an der Farbe zu erkennen. Der Ümminger See und auch der Ölbach werden gerade ökologisch aufgewertet. Dazu wird der vollständig saubere Ölbach zunächst am Ümminger See vorbei geleitet. Gleichzeitig werden die Uferbereiche des Sees neu angelegt. Genauso sind die Halde Lothringen, die wir im Norden umrunden und auch die dazugehörige Straße „An der Halde“ Ergebnisse der Zechengeschichte. Wo heute die geradlinige Straße verläuft, ist auf Luftbildern noch bis zum Ende der 1990er Jahre der große Rangierbahnhof der Zeche Loth-ringen zu sehen. Etwas südlich der Harpener Teiche fahren wir an einem weiteren Berg entlang: Hier handelt es sich um die Bochumer Zentraldeponie, die ebenfalls erst in den 1990er Jahren aufgebaut wurde – was bei der Fahrt vom Rad aus nicht auffällt.

Schon jetzt ist klar, dass viele unserer heute lieb gewonnenen oder als selbstverständlich wahrgenommenen Stadtbilder gar nicht so alt sind, wie wir vielleicht glauben. Auch jetzt noch kann auch der Wandel der Infrastruktur beobachtet werden: Die Route führt am Kemnader See und der Ruhr entlang zunächst auf dem Ruhrtalradweg. Der ehemals sehr schmale Weg wurde erst im letzten und diesem Jahr frisch saniert, die Brockhauser Straße wird gerade zur Fahrradstraße umgewandelt. An der Kosterbrücke wird der Ruhrtalradweg verlassen und auf kaum befahrenen Straßen im Wald bis zum Malakowturm der ehemaligen Zeche Brockhau-ser Tiefbau gefahren. Hier erinnert ein Nachbau der Kleinzeche Haunert an den Beginn der Industrialisierung erinnern. Hier folgt mit einer ehemaligen Pferdebahntrasse eine stellenweise steilere Passage im Wald. Nach dem letzten steilen Aufschwung (Rechtskurve) ist der höchs-te Punkt der Radrunde erreicht, es folgen hauptsächlich ebene ehemalige Bahntrassen und kurze Abschnitte durch Wohngebiete bis in den äußersten Bochumer Nordosten. Die dabei zuerst bis in Höhe des Bochumer Zentrums befahrene Springorumtrasse ist bereits vollständig asphaltiert. Die ersten Abschnitte der Lothringentrasse, der wir weiter nach Norden folgen, weisen bisher noch die alten und in der Pflege schwierigen Schotterdecken auf, die vom RVR in den kommenden Jahren weiter saniert werden. Im Bereich der Stadtteile Hiltrop und Gerthe wurde die Trasse bereits asphaltiert. Durch diese Maßnahmen werden die Geh- und Radwege alltagstauglich und wetterfest gemacht.

Ganz im Bochumer Norden angekommen umrunden wir einmal die Halde Lothringen. So werden die Beginne der Kohleförderung im Ruhrtal (Zeche Haunert) mit dem Ende der Kohlförderung in Bochum (Zeche Lothringen) miteinander verknüpft. Von hier aus fahren wir auf dem Parkway EmscherRuhr zurück nach Süden. Zurück zum Ümminger See führt die Strecke durch Feld und Flur, weitestgehend aber auf gut ausgebauten Geh- und Radwegen. Den kurzen Abschnitt des stärker befahrenen Werner Hellweges bewältigen wir auf einem komfortabel breiten Radfahrstreifen - hier konnte eine gesamte ehemalige Fahrspur für den Rad-verkehr umgewandelt werden.

Grundsätzlich kann die Runde in beide Richtungen befahren werden. Insbesondere auf der Springorumtrasse und dem Ruhrtalradweg muss an Wochenenden mit intensivem Freizeit-verkehr gerechnet werden.

Daten zur Radrunde:

  • 40,8 Kilometer
  • Circa 400 Höhenmeter

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Dodatne informacije

Polje Vrednost
Izvor https://www.bochum.de/Tiefbauamt/Radfahren-in-Bochum/Radrunden-Bochum
Autor Philipp Zuber
Održava Open Data Bochum
Poslednje izmene april 29, 2025, 02:34 (CEST)
Kreirano april 29, 2025, 02:34 (CEST)
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Modified 2025-04-28T15:01:11.948777
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